7 Fragen an Triathlon-Coach Simon Bäcker
Hallo Simon, stell dich doch bitte mal kurz vor.
Moin, ich bin Simon, Sportwissenschaftler, Läufer, Franzbrötchen-Liebhaber und Triathlon-Coach. Gemeinsam mit meinem besten Freund Lars habe ich Nordlicht Ausdauer-Coaching gegründet, um ambitionierten Sportler:innen ein auf wissenschaftlichen Grundlagen und gutem Menschenverständnis basierendes Training bieten zu können.
Wenn ich mich nicht mit dem Training meiner gecoachten Athlet:innen oder meiner eigenen Leistungssportkarriere beschäftige, bin ich gerne unterwegs zu den kalten Surfspots der Nordsee oder den etwas wärmeren Gefilden in Südeuropa.
Warum bist du Triathlon-Coach geworden?
Ich habe Sportwissenschaften studiert und bin seit früher Kindheit ambitionierter Läufer. Da ich leider mit wenig Talent gesegnet bin, musste ich schon immer viel über Fleiß und systematisches, cleveres Training machen.
Dabei habe ich gelernt, dass ich sehr viel besser sein kann, wenn meine Trainingsinhalte wissenschaftlich basiert, sinnvoll durchstrukturiert und im richtigen Moment in der richtigen Dosis angewandt sind. Mit dieser Herangehensweise habe ich auch bei meinen Athlet:innen große persönliche Erfolge erzielt.
Was war dein bisher schönster Moment als Coach?
Da gibt es einige, zum Beispiel das erste Hawaii-Finish mit einem voll arbeitenden Age-Grouper oder die erste Mitteldistanz nach einer Vorbereitung mit vielen überwundenen Schwierigkeiten.
Am meisten Spaß macht es mir, wenn Sportler:innen merken, dass unser Training wirkt und daraus die Motivation schöpfen, es im Wettkampf richtig krachen zu lassen.
Hast du eine bestimmte Athleten-Zielgruppe, mit der du schwerpunktmäßig zusammenarbeitest?
Wir arbeiten mit Sportler:innen aller Leistungslevels zusammen. Eine Grundvoraussetzung ist jedoch, dass es menschlich passt. Athlet:in und Coach müssen ein enges und vertrauensvolles Verhältnis zueinander haben, was nur geht, wenn man auf einer Wellenlänge ist.
Für uns zählt nicht die FTP, der wöchentliche Trainingsumfang oder wie teuer das Zeitfahrrad ist, sondern, dass die Sportler:innen die Bereitschaft mitbringen, zu lernen und mit wissenschaftlich fundierten Methoden zu arbeiten.
Wie beschreibst du deinen Coaching-Style?
Als das Produkt aus wissenschaftlichen Basics und Intuition mit einer ordentlichen Prise Leidenschaft. Wir machen im Training nie etwas, was nicht glaubwürdig durch Studien belegt ist.
Trotzdem muss bei aller Wissenschaft und Rationalität die Realität betrachtet werden: Familienalltag oder Arbeitsleben – das sind sehr reale Faktoren, die bei allen Sportler:innen eine Rolle spielen und auf die Rücksicht genommen werden muss.
Und wenn du noch nicht für deinen Sport brennst, dann versuche ich, diese Flamme zu entfachen und mit dir gemeinsam dein persönliches „Warum?“ zu finden.
Was sagst du neuen Athleten in eurem ersten Kennenlerngespräch?
Zuerst möchte ich immer klären, ob die persönliche Verbindung stimmt. Das ist mir sehr wichtig, denn sowohl für mich, als auch für den/die Sportler:in bedeutet Triathlon sehr viel und wir verbringen einen großen Teil unserer Zeit damit, darüber nachzudenken. Das sollte uns gemeinsam Spaß machen.
Dann: Sei immer ehrlich. Das ist die Grundlage für gegenseitiges Vertrauen. Und hinterfrage alles, was ich tue. Wenn ich dir nicht vernünftig erklären kann, warum wir etwas tun, dann sollten wir es lassen und ich bin kein guter Coach. Ansonsten klären wir natürlich alles, was für ein Coaching relevant ist: Ausgangspunkt, Ziele, Trainingsmittel, Alltagsbelastungen, Verletzungshistorie, Saisonplanung, usw.
Welche Tools, Methoden oder Gadgets setzt du bei deinen Athleten ein?
Als Sportwissenschaftler bevorzuge ich wissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden. Deshalb arbeiten wir viel mit Wattmessung, Herzfrequenzaufzeichnungen, ggf. Laktatmessung.
Als Läufer mit einem Faible für Laufstil und Biomechanik arbeite ich mit vielen Athlet:innen im Bereich der Lauftechnik. Darüber hinaus kommen fast immer spezifische Athletiktrainings dazu, die speziell für den einzelnen konzipiert sind.
Wir arbeiten mit TrainingPeaks als Plattform für Planung, Datenaustausch und Analyse und haben mit Klaus Waizner bei TO Sport Lübeck einen Partner für professionelle Leistungsdiagnostik, mit dem wir die Ergebnisse unserer Athlet:innen gemeinsam besprechen.