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7 Fragen an Triathlon-Coach Ludger Roling

7 Fragen an Triathlon-Coach Ludger Roling

Hallo Ludger, stell dich doch bitte mal kurz vor.

Ich bin zwar ein alter Knochen (Jahrgang 1961), der aber immer noch ein wenig aktiv ist. Sukzessive baue ich meine Trainertätigkeit aus. Die erste Trainertätigkeit begann 1979 im Bereich Rettungssport und endete 2013. In dieser Zeit gab es einige Erfolge meiner Mannschaften und Einzelschwimmer (Gewinn einiger Deutschen Meisterschaften, AK-Welt-/Europameisterschaften, Kaderathletenbetreuung und Mitglied des Landestrainerteams der DLRG Westfalen).  

2008 kam ich „zum Abtrainieren“ mit dem Triathlon in Berührung und bestritt meinen ersten Wettkampf. Danach war ich infiziert. Nach einigen Starts auf den Sprint- bis Mitteldistanzen sowie Staffel-Langdistanzen erwarb ich 2019 den Trainer B-Lizenz (Langdistanz).

Zwei Rookieprogramme im Verein SV Gladbeck 13 machten mir genauso viel Spaß, wie die Lauf- und Schwimmgruppen, die ich betreue. Nachdem ich in den Vorruhestand Ende 2022 ging, kann ich meine Zeit noch mehr dem Sport widmen.

Für den Verein, als auch für kommerzielle Anbieter, bin ich als Trainer oder Campleiter unterwegs.

Warum bist du Triathlon-Coach geworden?

Mein ältester Sohn meint, es läge mir in den Genen und ich mache dies wohl „weil ich es kann“. Tatsächlich freue ich mich mehr über die Erfolge meiner Athleten/-innen als über eigene. Die geteilte Freude ist tatsächlich doppelte Freude!

Mit Erfolg ist nicht immer ein „Treppchenplatz“ gemeint, wobei meine Athleten/-innen diesen in der Vergangenheit recht häufig erreicht haben. Erfolg ist für mich in erster Linie der Fortschritt der Athleten/-innen, deren Zielerreichung, persönliche Bestzeiten oder auch die gesunde Zielankunft.

Ebenso bedeutend ist für mich der souveräne Umgang mit unvorhersehbaren schwierigen familiären, gesundheitlichen oder beruflichen Situationen, die zu bewältigen sind, um danach den Anschluss wieder zu gewinnen.  

Was war dein bisher schönster Moment als Coach?

Der schönste Moment? Das ist sehr schwierig. Es gab viele kleine und große Erfolge und viele schöne Momente über die ich mich gefreut habe.

Von den Ergebnissen her? Als eine meiner Athletinnen im Rettungsschwimmen einen Weltrekord erzielte, der zweieinhalb Jahre Bestand hatte; oder eine Athletin, die ich gerade ein halbes Jahr betreute und die bei einem regionalen Lauf dritte wurde; oder eine Athletin, die viel Potenzial hatte, aber bis zu einem Gespräch mit mir nicht an einen Zieleinlauf einer Langdistanz dachte und einige Monate später auf Mallorca gesund nach 14 Stunden ins Ziel kam.

Emotional berührten mich die Zieleinläufe der Teilnehmer/-innen des ersten Rookie-Projekts. Von 33 Rookies, die sich zu Beginn dem Projekt stellten, kamen 31 ins Ziel. Eine ganze Reihe von ihnen vergossen Freudentränen im Ziel.

Hast du eine bestimmte Athleten-Zielgruppe, mit der du schwerpunktmäßig zusammenarbeitest?

Nein, ich bin mit Herzen Allrounder und tatsächlich nicht festgelegt. Ich kümmere mich gerne um die Anfänger/-innen, da hier schnelle Fortschritte erkennbar und erlebbar sind. Mindestens genauso freue ich mich über die ambitionierten Sportler/-innen, die spüren, „dass da noch was geht“.

Wie beschreibst du deinen Coaching-Style?

Realistisch einschätzend, analytisch, um bedarfsgerechte, zielführende Aufgaben und Übungen auszuwählen, die geeignet sind, die Athleten/-innen zu entwickeln. Begleitende Auswertungen sorgen für eine ständige Überprüfung bzw. Korrektur der Trainingsinhalte. Die Förderung der mentalen Stärke gehört selbstverständlich zum Portfolio.

Was sagst du neuen Athleten in eurem ersten Kennenlerngespräch?

Ich höre mir die Ziele und Wünsche des Sportlers an, stecke die Rahmenbedingungen mit ihm ab, unter denen Leistungssteigerungen möglich sind und „verhandele“ die zeitlichen Ressourcen. Ich mache schon deutlich, dass ich Kontinuität und Rückmeldungen zu den Trainings erwarte. Dafür können sie mich jederzeit über Signal (aber auch WhatsApp) erreichen.  

Welche Tools, Methoden oder Gadgets setzt du bei deinen Athleten ein?

Man sagt mir nach, dass ich zu längeren Ausfahrten mit Kaffee und Kuchen „locke“. 

Ernsthaft: Die Planungen erfolgen grundsätzlich mit Excel-Tabellen und Kontrollen der Leistungsdaten (am liebsten die von Garmin aufgezeichneten). Zur Überprüfung der Fortschritte gehören Leistungs- und Belastungstests bei mir zum Standard. Im Rahmen der Schwimmtrainings gehe ich eher sparsam mit Hilfsmitteln um. Da halte ich es unter anderem mit Roy Hinnen und Hartmut Oeleker.

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Dieser Post wurde von Triathlon-Coaches.com veröffentlicht.

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