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7 Fragen an Triathlon-Coach Patrick Pirhala-Moritz

7 Fragen an Triathlon-Coach Patrick Pirhala-Moritz

Hallo Patrick, stell dich doch bitte mal kurz vor.

Hallo, mein Name ist Patrick Pirhala-Moritz, ich bin 31 Jahre jung oder alt, lebe im schönen Oberfranken zusammen mit meiner Frau und meinen beiden Kindern. Ich lebe und brenne für den Sport und dessen Mehrwert den er uns als Gesellschaft bietet.

Warum bist du Triathlon-Coach geworden?

In den Endzügen meines Lehramtsstudiums für Sport und Anglistik an der Universität Bayreuth stand ich vor der Entscheidung, ob ich mich für den Staatsdienst entscheide, oder ob ich meine Passion zum Beruf mache. Für letzteres habe ich mich am Ende entschieden, da ich schon während meines Studiums Triathleten, sowie andere Ausdauersportler als Coach betreut habe. Sowohl Athleten wie auch erfahrenere, international erfolgreiche Trainer haben mir Mut gemacht in diese Richtung weiterzumachen.

Ich liebe es mit Menschen im sportlichen Kontext zu arbeiten, sie dabei zu unterstützen ihre körperliche und mentale Leistungsfähigkeit zu verbessern und aus ihnen das Beste herauszuholen. Außerdem sehe ich im Triathlonsport so viel Potential für pädagogisches Wirken, um an der eigenen Persönlichkeit zu wachsen und fürs Leben zu lernen. Da spricht einfach der Lehrer aus mir heraus.

Was war dein bisher schönster Moment als Coach?

Ob es den einen schönsten Moment gibt, kann ich nach 10 Jahren Coachingerfahrung gar nicht genau sagen. Ich habe mich unglaublich gefreut als eine Nachwuchsathletin 2022 in der Jugend B zweite in der Gesamtwertung des DTU Jugendcups wurde oder als eine Athletin aus der AK 55 über sich selbst hinausgewachsen ist und das Trumer Triple finishte.

Es kommt für mich gar nicht so sehr auf die objektive Leistungen eines Athleten an, sondern viel mehr was durch den Entwicklungsprozess zu Tage tritt und was daraus am Ende entsteht, egal ob performancetechnisch oder charakterlich, das geht meistens eh Hand in Hand.

Hast du eine bestimmte Athleten-Zielgruppe, mit der du schwerpunktmäßig zusammenarbeitest?

Ehrlich gesagt nicht. Ich bin der Meinung, wenn man sich zu sehr auf eine spezifische Art von Athleten fokussiert, dann beginnt man als Coach zu stagnieren. Damit meine ich jetzt nicht, dass man als Coach, der ausschließlich Profis betreut sich einschränkt. Auch auf diesem Level gibt es noch genügend Möglichkeiten seinen Horizont zu erweitern. Ich betreue von Nachwuchstriathleten bis hoch in die AK 55 männliche wie weibliche Athletinnen. Vom Hawaii-Starter bis zum Rookie.

Wie beschreibst du deinen Coaching-Style?

Auf den Athleten fokussiert, vom Coach geführt und auf die Performance ausgerichtet beschreibt meinen Coachingansatz wohl am besten. Dabei steht der/die AthletIn im Mittelpunkt. 

Meine Aufgabe als Coach besteht darin alle wesentlichen Ressourcen zum Erreichen der Ziele zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig den/die AthletIn von irrelevanten Einflüssen abzuschirmen.

Dabei spielt für mich meine Wertebasis, bestehend aus Vertrauen, Ehrlichkeit, gegenseitigem Respekt, Loyalität, Commitment und einer hard work ethic, eine Grundvoraussetzung. Coach und SportlerIn stehen dabei stets im Austausch und arbeiten grundsätzlich im Sinne der/des AthletIn. 

Dabei wird auch externe Expertise  (Bikefitter, Gynäkologin, Ökotrophologe, Mediziner etc.) in den Coachingprozess mit einbezogen, um das persönliche Potential zur Entfaltung zu bringen.

In der Regel arbeiten wir Trainer mit den höchsten Gütern unserer Schützlinge: der Gesundheit und der Freizeit. Deshalb ist das sozial-emotionale Umfeld ebenso wichtig wie die Beantwortung der Frage nach dem passenden Laufschuh. Familienmanagement und persönliches Hobby muss sich deshalb genauso im Einklang befinden, wie das Fitting von AthletIn und Fahrrad.

Was sagst du neuen Athleten in eurem ersten Kennenlerngespräch?

Zuallererst vermittle ich meinen Coachingsansatz und die gerade schon beschriebene Normen- und Wertebasis. Ohne diese Prinzipien würde es auch nur sehr schwer funktionieren. Man merkt, dann sehr schnell wer sich damit identifizieren kann und wer nicht, und ob Trainer und AthletIn auch wirklich zusammenpassen.

Weiterhin ist es mir sehr wichtig die soziale, berufliche und auch private Lebenslage der Person zu kennen, denn in diesen Kontext soll das Training eingebettet werden. Ich stelle sehr viel Fragen am Anfang und höre den Sportlern aufmerksam zu, wie sie zum Beispiel in den letzten Jahren trainiert haben, was gut oder auch eher schlecht lief, was für Wünsche (vielleicht auch geheime Wünsche) sie haben und aus welchen Motiven sie ihren Sport betreiben.

Mir ist es von Beginn an wichtig die Person zu kennen, eine Beziehung herzustellen und nicht nur Bestwerte oder Trainingsdaten zusammenzutragen.

Welche Tools, Methoden oder Gadgets setzt du bei deinen Athleten ein?

Das wichtigste Tool in meiner Tool-Box sind meine Ohren und meine Augen, denn Kommunikation ist für mich das Hauptsteuerungsmittel. Aus diesen Daten in Kombination mit den gängigen Metriken wie Geschwindigkeit, Herzfrequenz, subjektives Belastungsempfinden (RPE oder Mats-Score) und evtl. noch Leistung ziehe ich meine Haupterkenntnisse für das Training. Mir ist es wichtig externalen und internalen Load kontinuierlich zu erfassen, um immer handlungsfähig zu sein. Aktion und nicht Reaktion ist daher die Devise.

In den Seitenfächern meiner Tool-Box befinden sich dann noch Hilfsmittel wie meine selbst konzipierte remote Leistungsdiagnostik, Laktatfeld-Diagnostiken, Videoanalysen im Schwimmen, Athletiksceenings wie das Plus Prevention Program zur Minimierung von wahrscheinlichen Verletzungen oder funktionalen Dysbalancen, Hitzetrainingsinterventionen mit Schweißratentracking und Messung der Natriumkonzentration, zyklusorientiertes Training, Anwendung von mentalen Tools für Copingstrategien oder zur Persönlichkeitsentwicklung etc.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass dies alles Tools sind und ich zusammen mit dem/der AthletIn entscheide, ob und wie wir ein solches Tool einsetzen wollen. Lieber weniger Tools konsequent anwenden, als mit vielen Gadgets wild mit um sich schmeißen.

Es geht am Ende darum für jeden das passende Set-Up zu finden, damit die Basics wie Training, Ernährung und Schlaf auch kontinuierlich und qualitativ gut umgesetzt werden können.

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