7 Fragen an Triathlon-Coach Schorsch
Hallo Schorsch, stell dich doch bitte mal kurz vor.
Hi, ich bin der Schorsch von Mission Triathlon und nun schon seit 10 Jahren im Triathlon unterwegs. 2013 bin ich zum ersten Mal bei einer Sprintdistanz gestartet und habe mich mittlerweile bis zur Langdistanz hochgearbeitet. Neben meiner Arbeit als Autor und Podcaster bin ich seit 2019 auch als Trainer aktiv.
Warum bist du Triathlon-Coach geworden?
Also, da muss ich etwas weiter ausholen. Denn ich war vor langer Zeit wesentlich schwerer als heute. Mit 25 kg mehr auf den Rippen habe ich mich irgendwann nicht mehr wohlgefühlt und mich vor die Wahl gestellt, entweder das Übergewicht zu akzeptieren und nicht mehr zu meckern, oder endlich was dagegen zu tun.
Daraufhin hab ich mit Krafttraining angefangen. Allerdings musste ich feststellen, dass das nicht unbedingt die Sportart ist, bei der man schnell an Gewicht verlieren kann.
Nach und nach kam Laufen und Schwimmen dazu und dann hat mich ein Video vom Ironman Hawaii 2008 zum Triathlon gebracht.
Auf diesem Weg habe ich für mich selbst erkannt, dass ein Leben mit Bewegung wesentlich mehr Qualität bietet, Fitness und Gesundheit extrem wichtig sind und der Triathlon der beste Sport ist, um lange gesund aktiv sein zu können.
Das wollte ich weitergeben und habe gemeinsam mit Lotta begonnen, auf Mission Triathlon darüber zu schreiben und Menschen beim Einstieg in den Sport zu unterstützen. So war es dann wohl unvermeidbar, dass ich irgendwann auch als Coach aktiv wurde.
Was war dein bisher schönster Moment als Coach?
Womit ich nahtlos auch diese Frage beantworten kann. Denn es gibt nicht schöneres für mich als Coach, als glückliche Athleten, die ihren Wettkampf absolviert haben und über sich hinausgewachsen sind.
Wir sind alle zu so viel mehr in der Lage, als wir uns meist zutrauen. Zu merken, wie viel Kraft in einem steckt, lässt einen als Menschen wachsen und macht den Triathlon zu etwas mehr, als nur einen Sport.
Hast du eine bestimmte Athleten-Zielgruppe, mit der du schwerpunktmäßig zusammenarbeitest?
Durch unsere Arbeit bei Mission Triathlon arbeite ich viel mit Einsteigern, die noch keine Erfahrung mit dem Sport haben. Aber grundsätzlich habe ich da keine Vorlieben. Den Weg zur nächsten Herausforderung zu begleiten, ist für mich immer spannend.
Wie beschreibst du deinen Coaching-Style?
Als individuell. Denn ich bin der Meinung, dass alles andere dem einzelnen Athleten nicht gerecht wird.
Was sagst du neuen Athleten in eurem ersten Kennenlerngespräch?
Meist habe ich schon relativ viele Informationen von den Athleten, da wir im Vorfeld einiges per Mail klären. Wenn man dann miteinander spricht, geht es primär darum, ob man sich versteht. Denn es ist unglaublich schwer, jemanden zu coachen, mit dem man persönlich nicht auf einer Wellenlänge ist. Und ich denke auch nicht, dass sich viele gerne von jemandem coachen lassen möchten, den sie nicht mögen.
Wichtig ist mir dann noch, dass man offen auch über unangenehme Themen sprechen kann. Es nützt niemandem, wenn man um den heißen Brei herumredet. Und in den meisten Fällen liegt eben in den Defiziten das größte Potential. Kann ich das nicht offen ansprechen, wird die Betreuung schwer.
Welche Tools, Methoden oder Gadgets setzt du bei deinen Athleten ein?
Wir arbeiten mit Time2Tri bzw. TrainingPeaks und nutzen je nach Athlet verschiedene Ansätze für die Trainingsgestaltung. Die Steuerung läuft bei uns je nach Ausrüstung des Athleten nach Herzfrequenz, Watt oder Pace. Und da wir auch auf Stabi- und Krafttraining Wert legen, brauchen unsere Athleten in diesem Bereich vielleicht das eine oder andere Gadget mehr.