7 Fragen an Triathlon-Coach Matthias Graute
Hallo Matthias, stell dich doch bitte mal kurz vor.
Ich arbeite als „3athloncoach“ in Essen und coache Triathleten/innen in der ganzen Welt.
Früher startete ich selbst als Triathlet in der ersten Bundesliga und konnte mehrmals Deutscher Meister in der Elite werden. Nun arbeite ich Vollzeit als Trainer.
Warum bist du Triathlon-Coach geworden?
Vor 20 Jahren startete ich zum ersten Mal bei einem Ausdauerwettkampf. Ein Jahr später fing ich in Mainz an der Johannes Gutenberg Universität Sport Diplom zu studieren.
Mich interessierte wirklich alles über die für mich neue Sportart. Schwimmen belegte ich an der Universität als Spezialfach, womit ich gleichzeitig die A-Lizenz erwarb.
Ich hatte das Glück direkt einen Jugendlichen zu coachen, der mit Triathlon anfing, und ein Jahr später Rheinland-Pfalz Meister wurde.
Ich trainierte Jugendgruppen im Laufen und Schwimmen. Danach führte mich mein Weg an die Schule. Das Coaching wurde parallel immer größer. Vor 3 Jahren entschied ich mich komplett auf den Trainerberuf zu konzentrieren.
Was war dein bisher schönster Moment als Coach?
Es gibt nicht den schönsten Moment, sondern viele schöne Momente. Wie der Athlet freue ich mich riesig auf die jeweiligen Saisonhöhepunkte der einzelnen Athleten.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie das ganze Training in diesen Stunden wirkt. Ein besonderer Moment war sicherlich als ein Athlet, den ich seit über 10 Jahre trainiere, Europameister in seiner Altersklasse mit einer Zeit von 8:29h über die Langdistanz in Roth wurde.
Besonders spannend finde ich auch die Zusammenarbeit mit einem Athleten, der seinen erste Langdistanz finisht.
Hast du eine bestimmte Athleten-Zielgruppe, mit der du schwerpunktmäßig zusammenarbeitest?
Triathleten/innen, die ihre Leistung optimieren wollen. Ich mag eine enge Zusammenarbeit mit dem Athleten, bei der ich lieber zu viel Rückmeldung bekomme als zu wenig.
Wie beschreibst du deinen Coaching-Style?
Zusammen mit dem Athleten finden wir den passenden Weg für ihn. Dabei greife ich auf das Wissen der Sportwissenschaft zurück.
Was sagst du neuen Athleten in eurem ersten Kennenlerngespräch?
Dass ich mich auf das gemeinsame Projekt freuen – denn ansonsten würde ich die Zusammenarbeit gar nicht annehmen. Die meisten Athleten stellen sich bereits ausführlich per Email vor.
Ich versuche die Fragen von dem Athleten zu klären, höre ihm zu und mache mir ein erstes Bild von ihm.
Welche Tools, Methoden oder Gadgets setzt du bei deinen Athleten ein?
Je nachdem was der Athlet mitbringt. Für das Coaching ist es zunächst sehr wichtig den IST-Zustand des Athleten zu kennen. Dabei hilft z.B. eine Diagnostik, die mir Auskunft über die Vo2max, die Laktatbildungsrate, den Fatmax, den Kohlenhydrat- und Fettverbrauch zu den einzelnen Intensitätsbereichen gibt. Das sogenannte physiologische Profil wird eingepflegt und regelmäßig abgeglichen bzw. aktualisiert.
Umso mehr Daten der Athlet mir liefert, desto leichter fällt die Analyse und Planung. HRV, Wattleistung, HF……sind mittlerweile Standard sollten automatisch und immer übertragen werden.